Gefahren und Chancen des Web-2.0

Aktionstag Internet an der Realschule Am Kattenberge

„Wir wussten gar nicht, wie viele Gefahren bei WhatsApp lauern können“, sagten Lionel und Max aus der 5b während des „Aktionstages Internet“ an der Realschule Am Kattenberge. Alle 5. Klassen der Schule wurden jetzt einen Schultag lang über Chancen und Gefahren des Internets informiert beziehungsweise aufgeklärt.

Das Internet mit seinen Web-2.0-Angeboten ist mittlerweile fester Bestandteil der Jugendkultur und der Kommunikation von Kindern und Jugendlichen. Im Alter von zehn bis 13 Jahren steigen viele Kids eigenständig in die Welten des Internets ein. „Wir wollen gerade in dieser Altersgruppe ein Medienbewusstsein schaffen“, erklärt Medienpädagogin Tuba Baser von der Bremer Agentur creaclic, die den Kurs leitete.

Im Mittelpunkt des Aktionstages standen die sozialen Netzwerke. Dabei ging es auch um den kreativen Umgang damit, aber eben auch um Gefahren in diesen Netzwerken, um Cybermobbing, Abzocke im Netz und Datenschutz. Tub Baser machte den Schülerinnen und Schülern deutlich, dass auch bei vermeidlich harmlosen Plattformen wie WhatsApp und TikTok Gefahren lauern: „Bei WhatsApp sind es zum Beispiel die Kettenbriefe und bei TikTok finden sich auch gewaltverherrlichende und zum Teil pornografische Inhalte“. Diese Inhalte könnten Kinder in diesem Alter verstören.

 Das Problem sei häufig, dass Kinder von ihren Eltern keinerlei Internet-Beschränkungen bekommen. „Ich bin immer wieder schockiert, wenn ich die Kinder frage, wie viele von ihnen freien Zugang auf alles im Netz haben und zudem eine nicht begrenzte Zeit am Handy oder der Konsole – das ist die deutliche Mehrheit“, sagt die Medienpädagogin. Dabei sei ein limitierter Umgang mit Spielen und sozialen Medien im Netz wichtig. „Es ist ein klarer Zusammenhang von unkonzentrierten und unruhigen Kindern und eine hohen Nutzung der elektronischen Angebote zu erkennen”.  Baser macht aber deutlich, dass Verbote nicht die Lösung sind. Vielmehr sei es auch von Eltern die Aufgabe, Kinder auf dem Weg in die sozialen Medien zu begleiten.

Die Schüler auf diesem Weg zu begleiten, war auch das Ziel der Realschule Am Kattenberge. „Und gerade nach der Zeit ohne Schule durch Corona, müssen wir die Kids wieder in die Bahn bringen und für die Nutzung der sozialen Medien wieder sensibilisieren“, erklärt Christine Wehl, die das Angebot der Landesmedienanstalt und des Niedersächsischen Kultusministeriums an die Realschule geholt hat. Betreut wurden die Aktionstage zudem durch Lehrer Oliver Dietze und den Medienscouts der Schule.

Text & Bild: Thomas Nagorny