50 Jahre Realschule Am Kattenberge

Chaotischer Start: Mit Nottelefon und ohne Pausenhof

Auf eine Zeitreise in Wort, Bild und Musik begaben sich am vergangenen Freitag rund 300 geladene Gäste anlässlich der 50-Jahr-Feier der Realschule Am Kattenberge.

Gratulanten aus Politik, Wirtschaft und dem Bildungswesen waren sich einig: Die Realschule muss als Schulform erhalten bleiben. Das machte direkt zu Beginn der Feierstunde Jan Bauer, Landtagsabgeordneter und stellvertretender Bürgermeister der Stadt Buchholz deutlich. „Wenn Ihre Schule den 100. Geburtstag feiert, freu ich mich sehr über eine Einladung“, sagte Bauer lachend. Die Realschule Am Kattenberge sei mehr als eine Schule. Sie fördere Werte wie Gemeinschaftssinn und stärke das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler.

Auch Ana Kristina Bröcking, Kreisrätin des Landkreises Harburg würdigte die Schule im Schulzentrum II. Bildung sei mehr als das Wissen aus Büchern. Und genau das spiegele sich in den verschiedenen Projekten und Profilen der Schule wieder – von Robotik bis zur Berufsorientierung. Die Realschule sei als Schulform nicht nur beliebt, was die Schülerzahlentwicklung über die Jahre belege, sondern auch ein Sprungbrett für den weiteren Lebensweg – ob Berufsausbildung oder gymnasiale Oberstufe. „Rund 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule mit dem erweiterten Realschulanschluss“, lobte Bröcking weiter.

„Hervorragende und preisgekrönte Projekte“, attestierte Sabine Bleich, Dezernentin im regionalen Landesamt für Schule und Bildung und stellte den Erfolg der Schule über die klassische Unterrichtsstoffvermittlung hinaus hervor. Als Beispiel nannte sie das Nachhaltigkeitsprojekt Projekt „Grünes Lesen“, welches die Schülerinnen und Schüler im Juni auf der IdeenExpo in Hannover ausstellen dürfen. Wie auch Elternratsvorsitzende Anja Fuisting, lobte auch Bleich das Engagement der Pädagoginnen und Pädagogen der Schule. Fuisting: „Die Lehrerinnen und Lehrer sind die wahren Helden des Klassenzimmers.“

Der emotionale Höhepunkt der Veranstaltung war die Rede des 1. Schulleiters der Realschule August Wilhelm Horn. 88-jährig blickte er mit Witz und Wehmut auf die chaotischen Anfangstage am Kattenberge zurück. „Unterricht fand beinahe im Rohbau statt, einen Pausenhof gab es noch nicht, dafür aber ein Nottelefon für alle“, berichtete Horn. Er erinnerte auch an seine Nachfolgerin Mara Nöhmer, die von 2000 bis 2016 die Schule leitete und dankte dem jetzigen Schulleiter Fabian Linder. Ihm gab er den Wunsch mit auf den Weg, die Schule immer lebendig weiterzuentwickeln.“

Und genau das lebt Fabian Linder und will diesen Gedanken vorantreiben. Nach dem Schulmotto „sich wohlfühlen und viel lernen“, zeigte er sich in seiner Laudatio sichtlich stolz über die vielfältigen Projekte, den guten Unterricht und die engagierte Arbeit des Kollegiums. „Das Wichtigste ist dabei, dass immer die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt stehen und die Lehrerinnen und Lehrer Begleiter sind.“ Und genau so war es auch bei der 50-Jahr-Feier: Ob Moderation, Catering, Technik, Musik- oder Showprogramm – fast alles wurde von Schülerinnen und Schülern der Realschule eigenständig organisiert und durchgeführt.

Die Schulleitung bedankt sich bei allen Mitwirkenden vor und hinter der Bühne. Besonders hervorzuheben sind neben den bereits genannten Akteuren die HipHop-AG, Jari Daus, Sophie Brunke und die Lehrerband für ihre Bühnendarbietungen.

Text: Thomas Nagorny